Hier wird nicht gestritten!
Hört auf zu streiten!

 

Wie oft haben wir diese Worte schon gehört oder selbst ausgesprochen. Wir sind so erzogen worden und meistens geben wir diese Erfahrungen auch so weiter. Wir vermitteln die Überzeugung, dass man nicht streiten soll. Aber:

 

Wir wissen alle, dass wir streiten!

 

Streiten ist einerseits menschlich, andererseits verpönt.

Also streiten wir mit schlechtem Gewissen, mit mäßigem Erfolg und mit wüsten Verletzungen an Leib und Seele.

Die Schlussfolgerung daraus lautet: Um so zu streiten, dass wir einander nicht verletzen, müssen Regeln gelernt, muss Streiten geübt werden. Deshalb sollte Basis-Know-how für konstruktives Streiten in den Lehrplan aufgenommen werden.

konfliktkultur

richtig streiten.

Projekte

Konfliktkultur entwickelt Projekte, organisiert Seminare, gibt Publikationen heraus und beteiligt sich an Kongressen. Unsere Projekte thematisieren den konstruktiven Umgang mit Konflikten als wichtige demokratie-politische Grundausstattung.

Jalka zu Gast bei Ö1 "Im Gespräch"mit Renata Schmidtkunz

buch cover streitkompetenz von susanne jalka

„Hier wird nicht gestritten!“ oder „Hört auf zu streiten!“ – Verzweifelte Politik, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Susanne Jalka, kurz vor Kriegsende am 4.April 1945 in Wien geboren, hat den Großteil ihres Lebens dem Thema „Konflikt-Kultur“ gewidmet.

Menschen streiten – und zwar sowohl auf individueller als auch auf staatlicher Ebene. Zu streiten ist einerseits menschlich, andererseits aber auch verpönt. Um gut streiten zu können, müssen Regeln gelernt werden. Am Ende jedes Streiten soll der Frieden stehen. Ein Frieden, der im besten Fall die Bedürfnisse beider Seiten erfüllt.

Seit 1998 lehrt Susanne Jalka in freien Seminaren und seit 2001 an der Universität für angewandte Kunst in Wien die Kunst des Streitens.

 

Link:

oe1.orf.at/programm/20240418

buch cover streitkompetenz von susanne jalka

Streiten ist einerseits eine persönliche soziale Kompetenz, andererseits ein unverzichtbares Mittel für politische Partizipation. Und dieses Streiten kann man lernen. Denn demokratische Staatsformen brauchen Bürger:innen, die sich am politischen Entscheidungsprozess beteiligen, die kooperationsbereit sind, über Selbstverantwortung und Frustrationstoleranz – also konstruktives Konfliktverhalten – verfügen.

 

Die Autorin zeigt im historischen Blick den Zusammenhang von Konfliktverhalten und der Entwicklung von Demokratie als Streitkultur. In ihrem Buch erläutert sie an konkreten Beispielen Methoden, wie man ein gewaltfreies Streiten erlernen kann. Sie erklärt, wie man Widersprüche als Spannung nutzbar machen kann, dass Ambivalenz als Erweiterung des Möglichen, und Konflikte nicht als Bedrohung, sondern als Potential für Entwicklung zu verstehen sind. Das Ziel ist, Bewusstsein für Komplexität zu entwickeln – und zwar für die Komplexität von Konfliktstrukturen. Eine wichtige Technik ist der innere Monolog, ihm ist ein Schwerpunkt im Buch gewidmet.

Mandelbaum Verlag, 2023

isbn 9783991

Buchpräsentation

Menschen können ihr Denken zur Gestaltung der Welt verwenden; Kunst eröffnet neue Perspektiven. Beide sind möglicherweise die Wege zum Frieden – zu einem Frieden, der mehr ist als die Abwesenheit von Krieg, der Widersprüche als energetisches Feld in Erkenntnisse zu transformieren weiß, der die Spannung zwischen Differenzen zu halten versteht.

 

Wie können wir diesen aktiven Frieden denken? Welche Kompetenzen können den Prozess der Entwicklung aktiven Friedens unterstützen? Welche Rolle kann die Kunst dabei spielen?

 

Dieses Buch bietet unterschiedliche Positionen zum Verhältnis von Denken, Kunst und Frieden an. Es lädt zu wechselseitigen Dialogen ein, bietet keine eindeutigen Antworten und erfüllt nicht Wünsche nach Gewissheiten und klaren Definitionen. Hier melden sich Gedanken zu Wort.

Die Buchpräsentation mit musikalischer Untermalung von Berg und Tal wurde von Gerald Bast eröffnet. Nach einer Einführung von Susanne Jalka folgten Gespräche und ein Roundtable mit Daniela Hammer-Tugendhat, Bettina Balàka,

Georg Haman, Elisabeth Hewson, Konrad Rennert. Mit einer Tanz Performance von Oluwa naa.

 

Die Publikation ist in der Buchreihe der Universität Edition Angewandte im
De Gruyter Verlag erschienen. ISBN 978-3-11-058989-4

streitkraft ist die kraft der veränderung.

 

konstruktive konfliktkultur ist unverzichtbar, wenn es um die entwicklung von demokratien geht.

 

wer streiten lernen will, sollte konflikte als chance für erkenntnisgewinn sehen, denn alles was entsteht, entsteht aus der differenz. diese energie kann als streitkraft nützlich werden. spürsamkeit, kommunikationsregeln, eskalation und deeskalation bilden das kleine 1×1 der konfliktintelligenz. konstruktive konfliktkultur heisst, die streitkraft gezielt für verhandlungen einzusetzen.

 

in diesen 11 videos erklärt Susanne Jalka wie auch du richtig streiten lernen kannst!

 

Geburtshaus Bertha von Suttner
Discover Peace Budapest

Drei Jahre lang, von Oktober 2012 bis 2015, wurden in sieben Europäischen Städten ‚Friedenswege‘ entwickelt. Friedenswege führen zu Adressen, wo Menschen gelebt und gewirkt haben oder auch heute aktiv sind und sich für Pazifismus, Menschenrechte, Demokratiebildung, Gleichberechtigung, ökologische Themen etc. einsetzen.

 

Frieden geht in Demokratien vom Volk aus.

 

Wir, das Volk, sind verantwortlich dafür. Wenn wir uns entsprechend engagieren,
wird Frieden möglich. In diesem Projekt betonten wir die Bedeutung von persönlichem Einsatz für die Zivilgesellschaft, Pazifismus, Menschenrechte, Gleichberechtigung, Ökologie und andere Themen, die Frieden schaffen. Partizipation ist die zentrale Aufgabe und Herausforderung in demokratischen Gesellschaften. Friedenserziehung unterstützt die notwendigen Veränderungen: von den meist nicht bewussten Verhaltensweisen aus hierarchisch oder militärisch beeinflussten Strukturen zu gewaltfreiem Denken, Sprechen und Handeln.

 

In den drei Projektjahren wurden nicht nur Routen und Themen für Friedenswege erarbeiten, sondern wir führten auch Friedens-veranstaltungen in allen Partnerstädten durch. Im Jahr 2014 setzten wir den erwarteten, sehr vielen Erinnerungen an den Beginn des Ersten Weltkrieges Beispiele der Friedens-bewegungen von damals entgegen. Friedenswege sollen in Zukunft ein wichtiger Teil einer Kultur des Friedens sein. In diesem Sinn soll das Projekt die allgemeine Kulturpolitik ergänzen. Wir sind zwar immer noch weit entfernt von wirklicher Friedfertigkeit, aber der wachsende Einfluss von Friedenserziehung und von Methoden konstruktiver Kommunikation führt zu Einstellungsänderungen. Wir sprechen heute von Frieden nicht als die Zeit ohne Krieg, sondern wir definieren Frieden als Fähigkeit zu gewaltfreiem Umgang mit Konflikten. Da Konflikte in allen Lebensäusserungen vorkommen, muss es darum gehen, konfliktfriedfertig zu werden. ‚Discover Peace in Europe‘ will einen wichtigen Beitrag dafür einbringen.

Im Zuge der Entwicklung der Friedenswege für „Discover Peace in Europe“ wurden viele Friedensaktionen initiiert. So auch die „wish-tree“ Aktion zur Pflanzung von „Wish-Trees“ in den teilnehmenden Städten.

 

Die Aktion steht anlässlich des Gedenkjahres 2014 hundert Jahre nach dem Beginn des Erstens Weltkriegs unter dem Ehrenschutz des Bundespräsidenten Fischer. Zusätzlich übernimmt Yoko Ono die künstlerische Patronanz, die, wie Rektor Gerald Bast betonte, eine Künstlerin sei, die Kunst als Mittel verstehe, die Welt zu verändern.

 

Studierende vom Institut für Kunstpädagogik der Angewandten Wien sind mit Handwagen, in denen sich junge Bäume befanden, an 11 Stationen der Wiener Innenstadt gewandert und haben Passanten nach ihren Friedenswünschen gefragt. Diese wurden auf Kärtchen geschrieben und an die Bäume gehängt.

 

Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, dem Thema Frieden mehr Aufmerksamkeit und Bewusstsein in der Öffentlichkeit zukommen zu lassen.

‚Peace Matters‘ ist das Projekt von Konfliktkultur, in dem wir unterschiedliche Bereiche von Friedensarbeit zusammenführen. Frieden ist kein Zustand, der von selbst kommt und geht, weil das von irgendjemandem beschlossen wird.

 

Frieden ist das Resultat davon, wie wir Menschen miteinander umgehen, wie wir mit uns selbst umgehen, unsere Wünsche und Vorstellungen verwirklichen, unsere Konflikte miteinander ausmachen, wie wir mit unserem Lebensraum und unserem Planeten umgehen, mit neuen Technologien, unserer Freiheit, unserer Verantwortung und vieles mehr. Wenn wir diese unterschiedlichen Bedeutungen von Frieden erkennen und unsere Beiträge im Alltagsleben umsetzen können, werden wir Frieden auch leben.

Mit ‚Peace Matters‘ haben wir, so wie auch mit ‚Discover Peace in Europe‘,  für den erwarteten heftigen Medienrummel im Jahr 2014, zu den Erinnerungen an den 1. Weltkrieg, ein europäisches Netzwerk für Erinnerungs-Aktionen an die weltweiten Friedensbewegungen – um 1914! – entwickelt.

Konfliktkultur veranstaltete im Museum für moderne Kunst im Museumsquartier ein Projekt als ‚Dialog der Generationen‘ im Bezug auf konstruktive Konfliktkultur.

 

Sehr alte Menschen diskutierten mit sehr jungen über moderne Kunst.

Es ging zuerst um grundsätzliche Überlegungen, ob konstruktives Streiten über gegensätzliche Standpunkte wünschenswert sei – oder ob Streit so weit wie möglich besser zu vermeiden sei …

Anschliessend wurde anhand von Kunstwerken praktisch geübt, was vorher allgemein und theoretisch diskutiert worden war, nämlich: Wie reagieren wir auf moderne Kunst? Wie drücken wir Kritik aus?

 

Die Veranstaltung wurde von einer erfahrenen Kunstvermittlerin des Museums begleitet. Zuletzt reflektierten alle teilnehmenden Personen ihre Erfahrungen und kamen zu dem Schluss, dass moderne Kunst hervorragend geeignet sei, Übungsfelder für konstruktives Streiten anzubieten.

Gruppenfoto Imagine Peace

Imagine Peace war ein internationales Netzwerkprojekt in Erinnerung an Bertha von Suttner und an die Verleihung des Friedensnobelpreises an sie im Jahr 1915, also vor 100 Jahren. Unser Projekt setzte sich von 2003 bis 2006 zum Ziel, über die Arbeit mit künstlerischen Medien zu neuen Vorstellungen von Frieden zu gelangen, die sich von der üblichen Negativ-Definition als Abwesenheit von Krieg unterscheiden.

 

Im Rahmen einer bunten und fröhlichen Friedens-Veranstaltung im Festsaal des Wiener Rathauses präsentierten wir die Projektergebnisse. Schülerinnen und Schüler aus 11 Europäischen Ländern beteiligten sich mit ihren Arbeiten und diskutierten einen Friedensbegriff, der nicht zu vermeidende Spannungen und Konflikte im menschlichen Zusammenleben als positives Energiepotenzial für gemeinsame Veränderungen zu nutzen weiss.

Das Ziel dieses Projekts war die Vorbereitung junger Leute auf den Besuch im Friedensmuseum in Stadtschlaining im Burgenland. 2.500 Pakete mit jeweils 7 Lernmodulen wurden an Schulen verteilt. Lehrerinnen und Lehrern konnten mit diesen Übungen konstruktives Konfliktverhalten als Basiskompetenz für Frieden erfahrbar machen.

 

An die 40.000 Schülerinnen und Schüler wurden erreicht, da auch die Schulbehörden die Verwendung der P.A.K.T. Module im Unterricht empfohlen hatten.

Die Module wollen Neugier und Kreativität anregen und Entscheidungsfähigkeit stärken. Auch wie sich Konflikte entwickeln, wie Eskalation entsteht und dass Argumentieren und Verhandeln gelernt sein will, soll in spielerischen Prozessen erfahrbar werden. Streiten ohne Gewalt kann zu win-win-Situationen geführt werden, das soll in österreichsichen Schulen geübt werden.

Ralla ist die Geschichte von einem ausserirdischen Skateboard, das Bettina zu Hilfe kommt, damit sie lernt, mit Konflikten besser umzugehen. Die 11-jährige Bettina, ihre Freundin Jasmin und andere Kinder in Wien Floridsdorf erleben, dass Konflikte miteinander oder mit Erwachsenen sich total verändern, sobald sie selbst anders damit umgehen. Spaß und kreative Ideen verwandeln die Konflikte. Ralla zeigt den Kindern, wie wichtig es ist, über Konflikte zu reden.

 

In jedem Kapitel stellt Ralle Fragen und macht Vorschläge, über die Bettina, Jasmin und Patrik nachdenken sollen, zum Beispiel über Namen für Gefühle, über Geheimnisse und Angst, über Vorwürfe und Standpunkte, und so weiter.

Deshalb ist die Geschichte von Ralla zugleich auch ein persönlicher Konflikt-Ratgeber. Nach jedem Kapitel folgt ‚Das Konflikt-Tagebuch‘ mit Fragen, die schriftlich am Computer beantwortet werden sollten. Damit niemand anderer die Texte im Konflikt-Tagebuch lesen wird, gibt es einen Code zur Verschlüsselung der Diskette.

 

Autorin: Susanne Jalka

Grafik: Helga Rausch

Ziel des Projektes ,veto-online‘ von 2003 bis 2006. war die Entwicklung von e-learning-Modulen für konstruktives Konfliktverhalten. SchülerInnen und StudentInnen (16–22 a.) aus fünf europäischen Ländern haben künstlerisch kreativ elektronische Lernmodule entwickelt und dabei auch ihre eigene demokratische interkulturelle Streitkultur gestärkt.

 

Die Module enthalten Fallbeispiele von Konfliktsituationen. Fragen und Vorschläge führen mittels Bildgeschichten (Zeichnungen, Comics, Fotos und Musik) zu den verschiedenen Stationen der Konfliktentwicklung. An Wendepunkten werden Alternativfragen gestellt und mit praxisnaher Theorie so erklärt, dass die Benutzer dieser Module Schritt für Schritt erfahren, ob sie in der Bearbeitung des Konflikts den Regeln konstruktiver Kommunikation entsprechen.

Die Streitgeschichten führen User durch Labyrinthe und vermitteln ihnen dabei Basisinformationen zum Konflikt Know-how, zur Konsensfindung, zur Eskalation und anderen wichtigen Entscheidungssituationen, indem sie den Hinweisen und Erklärungen zu den Situationen folgen.

Konfliktkultur

Der Verein für wissenschaftliche Erforschung und sozialpolitische Verbesserung von Konflikt-verhalten vermittelt erlernbare Regeln für konstruktive Vereinbarungen und Konfliktbearbeitung. Konfliktkultur, gegründet 1998, ist gemeinnützig und lebt vom ehrenamtlichen Engagement der Mitarbeiterinnen. Der Verein ist Mitglied im österr. Netzwerk für Frieden und Gewaltfreiheit.

Susanne Jalka

 

Von Kind an und von Haus aus mit Friedensthemen, Psychoanalyse und Kunst aufgewachsen, beeindruckt durch Erlebnisse in unterschiedlichen Ländern und Kulturen und angeregt von interessanten akademischen Studien, Lehr- und Lernsituationen lebe ich jetzt wieder in meiner Geburtsstadt Wien.

 

Durch Ausbildungen in Psychologie, Psychoanalyse, Religions-wissenschaft und Sexualwissenschaft, durch Erfahrungen in psychotherapeutische Praxis und in diversen Lehrtätigkeiten
wurde mir klar, dass Lernangebote über die zentralen psychoanalytischen Erkenntnisthemen für Bildungseinrichtungen im Sinne emanzipatorischer Entwicklung notwendig sind. Dem entsprechend entwickle ich In diesem Kontext Materialien, Projekte, Seminare und Workshops zu Themen der sozialen Kompetenz: konstruktives Konfliktverhalten, Selbstreflexion, Präsentation etc. Ich publiziere Texte und Materialien zu diesen Veranstaltungen und engagiere mich als Friedenslobbyistin.

 

Seit meiner Rückkehr nach Wien biete ich Lehrveranstaltungen zu den oben genannten Themen an für Studierende der Universität für angewandte Kunst, der Wirtschaftsuniversität, der Universität für Musik und darstellende Kunst und für andere Institutionen.

„Die Stärkung von Demokratien in Europa und im globalen Kontext geht Hand in Hand mit der Entwicklung einer konstruktiven Streitkultur. Demokratische Staatsformen brauchen Bürger, die über Entscheidungsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, Selbstverantwortung und Frustrationstoleranz verfügen – also konstruktives Konfliktverhalten.“

Kontakt

Konfliktkultur e.V.

Breitenfeldergasse 2/14, 1080 Wien

 

+43 699 19 44 13 13

office@konfliktkultur.at

 

Referentin: Dr. Susanne Jalka

Vereinsobfrau: Mag. Dora Kuthy

 

BIC: BAWAATWW

IBAN: AT63 1400 0100 1067 3637

ZVR-Zahl: 174027964

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